Derzeit in aller Munde ist die neue Trendsportart Stand Up Paddling, kurz SUP genannt. Sämtliche Wasserratten, egal, wie alt sie sind, versuchen sich in diesem Sport, bei dem die Surfer aufrecht auf dem Brett stehen und sich dank eines Paddels vorwärts bewegen. Gelenkschonend und kraftsparend, das ist Stand Up Paddling. Der Sport ist gesund und einfach zu erlernen, bringt Spass und bereichert die Freizeit. Doch wo kommt er eigentlich her?
Hawaiianische Wurzeln des Stand Up Paddlings
Stand Up Paddling ist ein Sport, der aus Hawaii stammt. Dabei war SUP ursprünglich gar nicht als Sport gedacht, sondern entstand aus einer Notwendigkeit heraus. In den 1950er und 60er Jahren boomte der Tourismus auf Hawaii und viele Besucher wollten sich unbedingt im Surfen versuchen. Die legendären Beach Boys wollten ihr Geld als Surflehrer verdienen und nutzten selbst ein Surfbrett mit Kanupaddel, um sich um die Schüler herumzubewegen. Dabei konnten sie Fotos schiessen und die Surfanfänger im Auge behalten. Schon bald trug diese Art der Fortbewegung den Namen „Beach Boy Surfing“, welches sich bis zu den 70er Jahren in Waikiki verbreiten konnte. Doch bald war dieses Surfen nicht mehr nötig, unter anderem, weil es wasserdichte Kameras gab, mit denen die gewünschten Erinnerungsfotos geschossen werden konnten. Auch wurden die Surfbretter immer kleiner, was das Stand Up Paddling erschwerte. Bis heute lebt noch ein Beach Boy Surfer der ersten Stunde auf Hawaii, genauer gesagt auf Oahu. Er ist inzwischen 91 Jahre alt und steigt zu bestimmten Anlässen immer noch aufs Brett. John Zabotoky ist eine lebende Legende.
Die Weiterentwicklung als Sport, von Hawaii nach Kalifornien
Im Sommer 2000 gab es auf Maui den Anstoss zur Weiterentwicklung des Stand Up Paddlings. Der Sommer war zu der Zeit besonders arm an grossen Wellen, sehr zum Frust der Surfergemeinde. Nun entschieden sich einige der besten Surfer Hawaiis dazu, auf die grossen Tandembretter umzusteigen und paddeln zu gehen. Vorbild waren die früheren Beach Boys. Von da an konnte der Sport Fuss fassen, denn er ist gute Fitnessübung und Spasssportart in einem. Seither trägt das Stand Up Paddling seinen Namen. Seit 2004 zählt das Stand Up Paddling zu den „Buffalo Big Board Classics“, die in Makaha aufgeführt werden. Das Interesse der Medien war zum Zeitpunkt der Einführung des Sports riesig und schon bald wusste eine breite Masse von Sportbegeisterten davon. Über Nacht explodierte SUP förmlich und binnen weniger Monate gab es so viele Anhänger dieser Sportart wie nie. Selbst an den Küstenabschnitten Hawaiis, an denen sonst niemand surfte, sah man Stand Up Paddler. Es entstanden erste Clubs und die früheren Paddelrennen waren geboren. Von Hawaii aus war es nur noch ein kleines Stück bis Kalifornien, wo eine breite Masse Wasserbegeisterter darauf wartete, neue Sportarten auszuprobieren. Hier waren es nicht nur die Surfer und eingefleischten Wasserratten, sondern auch die Fitnessfans, die scheinbar nur auf das Stand Up Paddling gewartet hatten. Viele Orte waren nun Ausrichter von Paddelrennen und es wurden die Küstenabschnitte dafür gewählt, die ansonsten wenig Zuspruch durch Surfer hatten. Die gesamte „Outdoorgeneration“ war begeistert.
Inzwischen erobert Stand Up Paddling auch die Binnengewässer und wird auf zahlreichen Seen angeboten. Nicht nur in den USA gilt SUP als der Trendsport schlechthin, sondern auch in Europa gibt es zahlreiche Anhänger. Im Hamburger Hafenbecken gab es bereits einen SUP-Weltcup, der mehr als 20.000 Gäste anlockte! Köln ist Ausrichter der SUP Flachwasser-Meisterschaften und auch der Zürichsee ist Veranstaltungsort für SUP-Rennen. Es gibt allerdings noch kein festes Regelwerk, dafür aber bereits zwei Disziplinen: Stand Up Paddle Surfing und Distance Stand Up Paddling.
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